„Was mich begeistert, will ich festhalten – und weitergeben.“ So die Philosophie des Kottingbrunner Malers Herbert Beyer. Was wäre die Schönheit der Natur ohne den nächtlichen Sternenhimmel? Der 77-Jährige hat nun eine völlig neue Methode entwickelt, die „Sterne vom Himmel zu holen“.
„Kristallgemälde“ nennt der Kottingbrunner seine Werke. Auf die Grundfarben blau, gelb und schwarz klebt er Kristallsteine (von Swarovsky), weiße Perlen und dunkelblaue und rote Kristalle. Es funkelt und glitzert von der Wand und im Nu versinkt der Betrachter im All.
Die Wirkung solcher Kristallgemälde kann man noch bis Ende Juli im Cafè Restaurant Doblhoff in Baden oder in der Domgalerie in Wr. Neustadt überprüfen – mit Faszinations-Garantie!
Herbert Beyer malt seit 60 Jahren. Schöne Blumen, biedermeierliche Stillleben, Tierportraits oder Frauenakte in Öl – das sind seine Themen. Und dafür ist Herbert Beyer weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. In München, in Köln, in Amsterdam hat er schon ausgestellt. Sogar im renommierten Dorotheum in Wien werden ab und an Beyer-Gemälde versteigert.
„Von moderner, abstrakter Malerei halte ich wenig, ich will die Schönheiten festhalten und weitergeben,“ gesteht Herbert Beyer, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat. 1943, in München, wo er erst einmal lernte, Farben zu mischen. Und später, an der Kunstakademie in Wien, wo er verschiedene Stilrichtungen kennenlernte. Das Biedermeier hat es ihm seither besonders angetan. Für ein Bild in diesem Stil braucht er drei bis fünf Wochen, und an vielen Gemälden arbeitet er gleichzeitig. Während das eine trocknet, wird das andere vervollkommnet.
„Täglich vier bis fünf Stunden bin ich am Werken,“ erzählt der Kottingbrunner. Und wenn es – im Winter – zu früh dunkel wird, dann „fehlt mir etwas“.
Auch Tiere haben es dem Maler angetan. Von weither pilgern seine Fans, um ihre vierbeinigen Lieblinge in Öl verewigen zu lassen. „Ein Gemälde ist etwas ganz anderes als eine Fotografie. Ich erfülle die gemalten Motive mit neuem Leben, wirklichkeitsnah und doch mit einem Blick tiefer. Ich kann zum Beispiel Tiere am besten malen, wenn ich sie selbst gesehen habe. So kann ich ihr Wesen sichtbar machen,“ philosophiert der Künstler.
Die Preise für seine Bilder hält Herbert Beyer bewusst moderat. „Ich halte nichts vom modernen Kunstmarkt, wo astronomische Preise gezahlt werden. Ich freue mich, wenn der kleine Häuselbauer ein Bild von mir kauft. Aber ebenso freue ich mich, wenn eine kroatische Baronin 15 meiner Werke anschafft und sie zwischen echten alten Meistern aufhängt.“
Auf seine Weise ist Herbert Beyer eben auch ein „echter alter Meister“.
ich durfte heute im zuge der Ö. größten Strassengalerie im Schloss Bad Fischau den begnadeten Maler Herbert Beyer in einem Gespräch kennenlernen und nahm mir ein wunderschönes Rosenbild mit.