NeunÂkirÂchen. Wr. NeuÂstadt. Baden. Mdling. Alle paar KiloÂmeÂter steht in der SdbahnÂreÂgiÂon ein gut ausÂgeÂstatÂteÂtes SpiÂtal, direkt vor den Toren Wiens. Muss das sein? Nein, sagÂte noch voriÂge Woche N rzteÂkamÂmer-VizeÂprsiÂdent ChrisÂtoph ReisÂner. Ja, die SpitÂler machen Sinn, sagen hinÂgeÂgen die TherÂmenÂkliÂniÂkum-ManaÂger ReinÂhard Fritz und Johann Pidlich.
2008 werÂden auch die SpitÂler NeunÂkirÂchen und Wr. NeuÂstadt vom Land berÂnomÂmen. Dann gehÂren alle N SpitÂler dem Land. N rzteÂkamÂmer-VizeÂprsiÂdent ChrisÂtoph ReisÂner hatÂte voriÂge Woche vorÂgeÂschlaÂgen, entÂweÂder NeunÂkirÂchen, Baden oder Mdling zu schlieÂen oder auch andeÂre kleiÂne SpitÂler zu schlieÂen. Denn: So vieÂle SpitÂler seiÂen konoÂmisch nicht sinnÂvoll.
Zu viel Arbeit?
ReisÂners VorÂwurf: In einiÂgen KliÂniÂken wrden sich rzte bereits mit bis zu 80 WochenÂstunÂden zu Tode arbeiÂten, um den StandÂort ihres KranÂkenÂhauÂses zu rechtÂferÂtiÂgen. (Oft wird von Burn Out-ProÂbleÂmen des mediÂziÂniÂschen PerÂsoÂnals berichÂtet).
TatÂschlich werÂden die SpitÂler seit UmstelÂlung auf das so genannÂte LKF-SysÂtem (leisÂtungsÂoriÂenÂtierÂte KranÂkenÂhaus-FinanÂzieÂrung) nach PunkÂten finanÂziert, die sie fr die erbrachÂten LeisÂtunÂgen (OpeÂraÂtioÂnen etc.) bekomÂmen. TatÂschlich gab es in den SpitÂlern Mdling und Baden (zusamÂmenÂgeÂfasst im TherÂmenÂkliÂniÂkum) in den letzÂten JahÂren durchÂwegs LeisÂtungsÂsteiÂgeÂrunÂgen, berichÂtet der rztÂliÂche LeiÂter Prim. Johann Pidlich. 1983 gab es z.B. in Baden 8000 staÂtiÂonÂre AufÂnahÂmen, 2006 bereits 18.000. UrsaÂche dafr: steiÂgenÂde BevlkeÂrung, besÂseÂre MediÂzin.
In jedem FachÂbeÂreich haben wir jhrÂliÂche SteiÂgeÂrunÂgen von vier bis 10 ProÂzent, sagt Pidlich. Auch das PerÂsoÂnal werÂde konÂtiÂnuÂierÂlich aufÂgeÂstockt. 2007 gab es in Baden 110 rzte (10 mehr als noch 2003) und 337 PfleÂgeÂperÂsoÂnal (31 mehr als 2003). 80 StunÂden durchÂgeÂhenÂde ArbeitsÂzeit, wie von ReiÂner behaupÂtet, gebe es nicht, sagÂte Pidlich. Die rzte unterÂlieÂgen einer BetriebsÂverÂeinÂbaÂrung: In einem DurchÂrechÂnungsÂzeitÂraum von einem halÂben Jahr darf die wchentÂliÂche DurchÂschnittsÂarÂbeitsÂzeit maxiÂmal 60 StunÂden betraÂgen. MaxiÂmal drfen rzte pro Woche 72 StunÂden arbeiÂten.
Rasch erreichÂbar
Ein wichÂtiÂges ArguÂment fr die ErhalÂtung aller N SpiÂtals standÂorÂte bringt der zustndiÂge LanÂdesÂrat Mag. WolfÂgang SobotÂka: SpitÂler mssen innerÂhalb von 30 MinuÂten erreichÂbar sein! PriÂmaÂriÂus Pidlich ergnzt: Uns rzten sind FrisÂten vorÂgeÂschrieÂben, innerÂhalb derer wir bei bestimmÂten ErkranÂkunÂgen hanÂdeln mssen. Ein SchlagÂanÂfall muss beiÂspielsÂweiÂse innerÂhalb von drei StunÂden abgeÂklrt sein. Das ist oft nicht einÂfach, denn vieÂle PatiÂenÂten reagieÂren nicht gleich und ignoÂrieÂren ihre SymÂptoÂme. Und komÂmen dann oft erst ins SpiÂtal, wenn der eigentÂliÂche SchlagÂanÂfall oder auch HerzÂinÂfarkt schon einiÂge Zeit zurckÂliegt. In kleiÂneÂren Husern fhlen sich PatiÂenÂtInÂnen briÂgens grundÂstÂzlich wohÂler. Das beleÂgen ErgebÂnisÂse der allÂjhrÂliÂchen PatiÂenÂtenÂbeÂfraÂgung in allen LanÂdesÂspitÂlern. 1300 PerÂsoÂnen beurÂteilÂten die LeisÂtunÂgen im BadeÂner SpiÂtal mit 91,37 von maxiÂmal 100 PunkÂten recht gut.
KonÂkurÂrenz zu Wien?
Mit AusÂnahÂme schwieÂriÂger TransÂplanÂtaÂtioÂnen knnen alle mediÂziÂniÂschen LeisÂtunÂgen in NieÂdersÂterreich erbracht werÂden. Die nahe beiÂeinÂanÂder lieÂgenÂden SpitÂler wie z.B. Baden und Mdling teiÂlen sich die fachÂliÂchen SchwerÂpunkÂte und aus konoÂmiÂschen GrnÂden auch teuÂre mediÂziÂniÂsche AppaÂraÂte, die fast perÂmaÂnent im EinÂsatz sind. Der Anteil jener PatiÂenÂtInÂnen, die wir nach Wien weiÂterÂschiÂcken mussÂten, weil wir sie bei uns nicht behanÂdeln konnÂten, wurÂde deutÂlich gesenkt, berichÂtet PriÂmaÂriÂus Pidlich fr das TherÂmenÂkliÂniÂkum.
Neu im heiÂmiÂschen LeisÂtungsÂkaÂtaÂlog sind etwa SchildÂdrsenÂopeÂraÂtioÂnen, GefÂchirÂurÂgie oder OnkoÂloÂgie. SelbstÂverstndÂlich bemhe man sich nach wie vor um eine gute ErgnÂzung zum WieÂner AngeÂbot.
13.000 OpeÂraÂtioÂnen
JhrÂlich werÂden im TherÂmenÂkliÂniÂkum mit seiÂnen StandÂorÂten in Mdling und Baden 13.000 OpeÂraÂtioÂnen (6800 in Baden) durchÂgefÂhrt. Je fter ein Arzt eine OpeÂraÂtiÂon durchfhrt, desÂto rouÂtiÂnierÂter wird er, sagt Pidlich. Er will damit hufig geuÂerÂte PatiÂenÂten-SorÂgen zerÂstreuÂen, dass die besÂte MediÂzin nur in den HochÂburÂgen in Wien zu bekomÂmen sei, wo die wirkÂliÂchen SpeÂziaÂlisÂten arbeiÂten wrden. Pidlich bleibt dabei: Jedes einÂzelÂne nieÂdersÂterreiÂchiÂsche SpiÂtal hat seiÂne BerechÂtiÂgung. Fr RegioÂnalÂmaÂnaÂger ReinÂhard Fritz machen auch die – noch im VorÂjahr umstritÂteÂnen – zwei StandÂorÂte in Mdling und Baden Sinn: ImmerÂhin geht es um die strksÂte ZuzugsÂreÂgiÂon im Land. Der VorÂsÂto des rzteÂkamÂmer-VizeÂchefs ReisÂner sei – so Fritz – nichts als WahlÂkampfÂrheÂtoÂrik geweÂsen. In der rzteÂkamÂmer wird nmlich nchsÂten Monat gewhlt. ReisÂner hat inzwiÂschen seiÂne SchlieÂungs-VorÂschlge zurckÂgeÂzoÂgen.
In NieÂdersÂterreich wird – so heit es aus der hohen PoliÂtik defiÂniÂtiv – kein SpiÂtal zugeÂsperrt.