Was der in Bad Vöslau bevorstehende Baubeginn für das türkisch-islamische Kulturzentrum (kurz: „Moschee“) politisch bedeutet, kann man sich in schlaflosen Nächten ausmalen: Die Landtagswahl steht kurz bevor. Und die FPÖ wird ihr „Mut zur Heimat“-Thema wohl ordentlich ausschlachten.
Ob sich da der besonnene FP-Gemeinderat Dr. Franz Sommer gegen seine Landes-Chefs behaupten kann?
Die Hoffnung, die bleibt, ist, dass sich – wie in Graz – auch in Bad Vöslau die Bevölkerung nicht durch Panikmache und „Zukunfts-Horror“ verwirren lässt. Denn bei aller Problematik geht es jetzt eigentlich darum, ein halbwegs friedliches Miteinander (oder wenigstens Nebeneinander) weiter zu gewährleisten. Der Mensch ist ja schließlich auch ein vernunftbegabtes Wesen. Und welcher Vöslauer/welche Vöslauerin will schon ernsthaft gern auf einem „Pulverfass“ leben?
Leider sind aus dem bereits gegründeten Integrations-Arbeitskreis seit einem halben Jahr kaum Ideen in die Öffentlichkeit gesickert. Viele Menschen (wohl die Mehrheit) haben sich bislang kaum mit Fragen von Islam oder Integration befasst. Gerade sie brauchen konkrete und objektive Zahlen, Fakten und Argumente, um nicht Freiwild für Panikmacher zu werden.
Das heißt nicht, dass nicht über viele Fragen (religiöse Symbolik, Fundamentalismus, Kopftuch etc.) offen und kontroversiell diskutiert werden soll. Es soll aber der zivilisierte Meinungs-Streit bleiben, der letztlich alle Glaubens-Fragen betrifft. Denn die absolute Wahrheit kennt eh niemand.
Liebe Gabi, Du hattest sehr recht. Kommuniziert werden immer viel zu viel Meinungen (die unter dem Deckmäntelchen der Fakten verbreitet werden) und viel zu wenig Fakten!