Badens rzte-Chef Prim. Univ. Doz. Dr. Johann Pidlich: Bedarf an psychosomatischer und psychiatrischer Behandlung steigt stndig.
Die Arbeiterkammer (AK) schlgt Alarm: In den letzten zehn Jahren hat die Zahl der Krankenstandstage wegen psychischer Erkrankungen um 60 % zugenommen. Auch Badens rzte-Chef Primarius Univ. Doz. Dr. Johann Pidlich besttigt: Der Bedarf an psychosomatischer und psychiatrischer Behandlung steigt stndig.
20 Betten und ein professionelles Behandlungsteam stehen am Badener Thermenklinikum im Rahmen der Internen Abteilung speziell fr psychosomatische Erkrankungen bereit. Und diese Betten sind immer voll. Bedarf steigend. Pidlich: Die PatientInnen sind im Schnitt deutlich jnger als in anderen Stationen. 40, 50 Jahre, oft noch jnger. Die Psychosomatik ist ein weites Feld: Oft kommen Menschen mit krperlichen Beschwerden (z.B. Bluthochdruck, Schmerzen in der Wirbelsule oder im Darm). Im Verlauf der Untersuchung stellt sich dann heraus, dass seelische Probleme dahinter stecken. Pidlich: Heute wei man, dass bis zu 40 % aller herkmmlichen Erkrankungen psychisch beeinflusst sind.
Hufige psychische Erkrankungen sind Burn Out-Syndrome, Depressionen, berlastungssyndrome oder Panikattacken. Pidlich: In unserem Klinikum arbeiten bei diesen Fragestellungen die Interne bzw. psychosomatische Abteilung sowie auch die neue Psychiatrie sehr eng zusammen. Es ist absolut wichtig, sich auch in Zukunft dieses Themas verstrkt anzunehmen!
Die Arbeiterkammer fhrt die Zunahme an psychischen Krankenstandstagen auf den Druck der immer flexibleren Dienstleistungsgesellschaft zurck. AKN-Prsident Staudinger. Psychische Belastungen sind bei der Berufsunfhigkeitspension von Frauen bereits Krankheitsursache Nummer 1.
Auch Primarius Pidlich sieht in der Leistungsgesellschaft eine Ursache. Aber: Meistens kommen doch mehrere Faktoren zusammen – Probleme im Job UND im Privatleben UND wenig Mglichkeiten der Entspannung. Pidlich besttigt, dass Krankenstnde aufgrund psychischer Erkankungen oft lnger dauern. Die Arbeiterkammer nennt ein Beispiel: Ein durchschnittlicher Krankenstand bei Burn-Out dauert fast 30 Tage.