Viele sind nie eingesperrt, und dennoch unfrei: Der „Fall F“ bestrzt auch durch die Tatsache, dass der Mann seine Opfer 24 Jahre lang in einem Keller ohne Tageslicht gefangen gehalten hatte.
Viele Frauen sind unfrei: weil ihre Jobs zu wenig Geld zum Leben einbringen, weil ihnen Karrieremglichkeiten erschwert werden, weil sie kaum Anerkennung fr ihre Leistungen bekommen (und darunter ihr Selbstwertgefhl leidet), weil es nicht genug Kinderbetreuungseinrichtungen gibt, weil immer noch nur eine Handvoll Mnner Vaterpflichten ernst nimmt.
Dadurch geraten die meisten Frauen in die Abhngigkeit von Geld, Lust und Launen ihrer Mnner (Ehemnner und Chefs). ber die Jahre entstehen Gefngnisse im Kopf (= Frau schlpft in das Leben und die Weltanschauungen ihres Mannes, wird Bestandteil seines Vermgens, seiner gesellschaftlichen Reputation etc.),
Und eines Tages findet sich „frau“ endgltig im vielleicht sogar „goldenen Kfig“ wieder, aus dem ein Entkommen zwar rein rechtlich mglich, aber immer noch schwierig (weil hufig mit Streit, Einbuen an Lebensqualitt, Verlust von Freundschaften, Problemen mit den Kindern) ist.
Was in Keller-Verliesen passiert, darber wird jetzt viel und entsetzt diskutiert. Was in (manchmal goldenen, oft aber auch sehr rostigen) „Kfigen“ passiert, ist unhinterfragter Alltag. Auch dadurch wird ein „Fall F“ mglich.
Seit Jahren weisen frauenorientierte Einrichtung auf die „alltgliche Gewalt in der Familie, gegen Frauen und Kinder hin“. Dem wurde von konservativer Seite das Modell der „heilen Familie“ gerne gegenbergestellt. Allmhlich sickert die Erkenntnis: Die heile Familie gibt es nicht, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht.