Aufregung im Friedmannpark von Bad Vöslau. Vorige Woche rollten dort die Bagger, und es wurden etwa 12 gesunde, alte Bäume gefällt, darunter eine große Platane. Die Bäume müssen einem – wie Stadtchef Christoph Prinz erklärt – Wohnbau durch die Genossenschaft NÖSTA weichen.
Prinz sagt, es sei auflagengemäß gesichert, dass während der Bauarbeiten keine weiteren Bäume im Park beschädigt werden. Der Wohnbau sei eine Art „Gegengeschäft“, das der NÖSTA seitens der Gemeinde zugesichert wurde. Zuvor hatte die NÖSTA die bestehenden Wohnhäuser im Friedmannpark saniert.
Der neue Wohnbau entsteht anstelle eines alten Hauses mit zwei Wohnungen, das – so Prinz – „nicht mehr sanierbar und von Bäumen und Sträuchern völlig zugewachsen“ sei. Mit der NÖSTA sei bereits 2004 ein Baurechtsvertrag auf Zeit abgeschlossen worden, mit welchem unter anderem die Liegenschaft Hauptstraße 49a der NÖSTA übertragen wurde. Zweck des Vertrages war, auf dem vertragsgegenständlichen Baurechtsgrund eine Bebauungsstudie zu erstellen und entsprechend dieser Bebauungsstudie in Absprache mit der Stadtgemeinde und gemäß der Zuteilung der Förderungsmittel durch das Land Niederösterreich Wohnbauten benützungsfähig zu errichten.
Die Anrainer waren von dem Vorhaben nicht informiert und sind entsetzt, dass solche Vorgänge in einer Klimaschutzgemeinde möglich sind. Man erwartet vom Bürgermeister, dass der entstandene Schaden „wieder gut gemacht“ wird.
Bürgermeister Prinz verweist darauf, dass der Klimaschutz in Bad Vöslau sehr ernst genommen wird. Unter anderem seien die Remise und der Pilzteich zu Schutzzwecken von der Gemeinde angekauft worden.
Offen ist allerdings die Frage, wann und auf welcher vertraglichen Basis die Entscheidung zur Errichtung des neuen Wohnbaues im Friedmannpark gefallen ist.
Gesünder könnte ein Baum nicht gewesen sein…