Dialog im Felixdorfer Rathaus: „Herr Bürgermeister, wo steht denn Ihr Auto?“ – „Daham, i bin mit‘m Radl do!“ Karl Stieber (69) fährt seit seiner Jugend gerne Rad. Nur, dass er es heute etwas gemütlicher angeht…
In seiner Jugend, mit 15 Jahren, war Karl Stieber ein begeisterter Radfahrer.
Er erinnert sich noch heute gern an eine strapaziöse 10-tägige Österreichrundfahrt auf einem Dreigang-Fahrrad.
Auf der Fahrt am Großglockner zur Fuscher-Lacke riss ihm das Bremsseil.
Mangels Reparaturmöglichkeiten saß er dann bei der Abfahrt vom Glockner auf der Fahrradstange und sprang immer dann vom Rad, wenn es mit ihm durchzugehen drohte.
10 Tage durch Österreich
Fotos von damals gibt es keine: „Ich hatte eine alte Würfelkamera bei einer Rast vergessen. Als ich zurückkam, um sie zu holen, war sie gestohlen.“
Auch die Erholungsmöglichkeiten waren nicht immer ideal. „Einmal mussten mein Freund, mit dem ich unterwegs war, und ich im einzigen verfügbaren Bett übernachten – Fuß an Kopf. Das war auch nicht gerade erquickend.“
6 Kilo abgenommen
Und das Beste kam zum Schluss der 10-Tages-Tour: Karl Stieber fuhr die ca. 290 Kilometer vom Attersee nach Leobersdorf in einem durch.
„In den zehn Tagen habe ich sechs Kilo abgenommen“, erinnert er sich heute.
Schön war’s trotzdem, ein Trauma hat er nicht davongetragen. Im Gegenteil: Als Lehrling fuhr er vier Jahre lang täglich von Felixdorf nach Leobersdorf mit dem Rad zur Arbeit.
Heute gemütlicher…
Und bis heute ist er seinem Hobby treu geblieben, auch wenn er es nun gemütlicher angeht – mit den Enkerln in der Umgebung, selbst manchmal am Biedermeier-Radweg, ein paar Minuten von daheim ins Rathaus, oder mal zwischendurch eine erholsame Runde über Steinabrückl und Matzendorf-Hölles nach Hause.
Felixdorf, Radfahr-Ort
„Radfahren tut einfach gut“, sagt Karl Stieber und schwingt sich zum Beweis gekonnt auf seinen Drahtesel, um eine Runde durch den Ort zu drehen, der ganz gut mit Radwegen ausgestattet ist.