Sie hatte sich eigentlich auf 20 unterhaltsame Theateraufführungen gefreut: Die Tänzerin Christina Köppl (Bild) aus Weikersdorf hätte in dem Musical „Kaiser Franz Josef“ in Oberwaltersdorf eine schöne Rolle gehabt. Wenige Tage vor der geplanten Premiere am 4. Juni kam die Absage – und damit das finanzielle Desaster für das ganze Ensemble.
„Ich hätte den jungen Kaiser Franz Josef gespielt und weitere Auftritte als Tänzerin gehabt,“ erzählt Christina Köppl (36). Für die Probenzeit war dem 50-köpfigen Ensemble (Künstler und Techniker) eine Spesenpauschale von 1000 Euro zugesagt worden. „Ich hätte pro Vorstellung 250 Euro bekommen,“ sagt Christina Köppl und – „das ist für ein Sommertheater eine sehr gute Gage!“ Das weiß Christina Köppl aus eigener Erfahrung, war sie im Lauf ihrer Karriere doch schon auf vielen anderen Bühnen im Einsatz (z.B. St. Pölten, Baden oder Bad Ischl).
Begeisterung zu Beginn
Mit viel Elan ging das Ensemble an die Arbeit für das Kaiser Franz Josef-Musical, das von einem Verein unter der Führung von Oberwaltersdorfs Altbürgermeisterin Helene Auer produziert werden sollte – und Oberwaltersdorf als Musical-Hochburg bekannt machen sollte.
Doch von Anfang an war der Wurm drin. „Immer wieder wurden wir wegen der versprochenen Spesenpauschale vertröstet, wir sollten freiwillig auf 10 % verzichten – was wir auch getan haben!“ erinnert sich Köppl an die Tage im April, wo immer mehr durchsickerte, dass es Probleme mit der Vermarktung des Musicals gab. Trotzdem machte das Ensemble weiter.
Das böse Erwachen
Eine Woche vor der geplanten Premiere kam das böse Erwachen – die definitive Absage. „Unter anderem wurde uns gesagt, dass der Weinhändler skeptisch sei, ob genügend Leute kommen. Das kann ja wohl kein Grund für eine Absage sein,“ ärgert sich Köppl. Und das sei nicht die einzige „lächerliche Begründung“ gewesen. Offiziell heißt es, dass für die 500.000 Euro teure Produktion die Sponsoren abgesprungen seien. Ist die Wirtschaftskrise schuld oder schlechte Planung? Diese Frage wird nun wohl nicht mehr zu beantworten sein. Alle 50 betroffenen Mitwirkenden bringen nun jedenfalls gegen die Veranstalter eine Sammelklage ein – und die könnte teuer werden. Denn allein Christina Köppl klagt einen zugesicherten Verdienstentgang von 6000 Euro ein.
Doppeltes Opfer der Krise
Besonders bitter für die Tänzerin: Sie hat erst vor wenigen Monaten ein scheinbar sicheres zweites berufliches Standbein gefunden, bei einer Firma in Wien – die aber nun in den nächsten Tagen ebenfalls Konkurs anmelden wird… „Jetzt kann ich mir einen Aushilfsjob als Kellnerin suchen!“ ist Christina Köppl entsetzt. Dabei „trifft es mich, da ich alleinstehend bin, noch weniger als viele meiner Schauspieler-Kollegen mit Familie.“
Selbst wenn die Sammelklage gegen die Musical-Veranstalter, die von einem Gewerkschaftsanwalt eingebracht wird, Erfolg haben sollte: Geld werden die KünstlerInnen, die sich „gelackmeiert“ fühlen, frühestens in einem Jahr sehen…
schade,daß wir so was heute mit kunst erleben müßen !
eigentlich , ist so was nur bei ungebildetem
bankangestellten.
liebe christina ‚wenn du das hier erfhst.
melde dich?
1994–1998 move on
ich werde mich sehr freuen!
was macht meine große liebe ? (lisa chesse)