Das Team um Listenführer Peter Gerstner (3.v.l.): Dr. Franz Sommer, Mario Steinbauer, Dr. Helmuth Hoyer, Irene Knechtl, Helmut Leicher, Bernhard Tschirk
Staatstragend und weltoffen, so gibt sich die FPÖ Bad Vöslau vor der Gemeinderatswahl am 14. März. Mit dem Slogan „Wir für Vöslau“ tritt Hufschmied Peter Gerstner als Spitzenkandidat an, gefolgt vom bisher einzigen Gemeinderat Dr. Franz Sommer und dem jungen Bundesheer-Angehörigen Mario Steinbacher. Auf Platz Vier der erste „Unabhängige“ – der bekannte Gemeinde-Kritiker Helmut Leicher. Auf Platz Fünf Bernhard Tschirk, der 1600 Unterschriften gegen die Moschee-Pläne sammelte.
Die inzwischen eröffnete „Moschee“ soll jedoch im offiziellen Wahlkampf der FPÖ keine Rolle spielen. Punkten will man mit den Themen Wirtschaft und Verkehr, soziale Gerechtigkeit, Sicherheit, Ortsbilderhaltung und Sparen. Man wolle keinen Konfrontationskurs in Sachen Moschee mehr, begründete Peter Gerstner staatsmännisch seine betont liberale Strategie. Seine Kandidaten wollten allerdings doch nicht mit deftigeren Worten sparen. Der „Unabhängige“ Dr. Helmut Hoyer nannte die Moschee ein „Segregationszentrum“. Hier baue sich der türkische Staat ein Haus und die Parallelgesellschaft werde gefördert, ergänzte erklärend Gemeinderat Dr. Franz Sommer.
Scharfe Kritik an
„ständiger Schönrederei“
Scharf ins Gericht mit der heimischen Gemeindepolitik geht der Unabhängige Helmut Leicher. Er spricht bewusst vom „Dorf Bad Vöslau“, kritisiert das fehlende Stadtmarketing und die „ewige Schönrederei“ und „Informationsunterdrückung“ durch die Liste Flammer – auch zum Beispiel in Hinblick auf den Integrationsvertrag mit dem Moschee-Bauherrn Atib. „Keiner weiß, was da drin steht,“ so Leicher, der sich selbst als Freund fremder Kulturen bezeichnet und Fremdenhass ablehnt.
Die Unabhängigen in dieser Wahl-Koalition bestehen auf ihrer individuellen Meinungsfreiheit. Geeint sei man jedoch in der Position „25 Jahre Liste Flammer sind genug“ – und man will auf jeden Fall die Zwei-Drittel-Mehrheit der Liste brechen, um der Opposition insgesamt mehr Handlungsspielraum zu eröffnen. Der neue Kurs der FPÖ Bad Vöslau finde Anklang bei der Bevölkerung, freut sich Spitzenkandidat und FPÖ-Bezirksobmann Peter Gerstner. Man habe die Mitgliederzahl in der Stadt von 20 auf rund 45 mehr als verdoppeln können. Seine Liste will mindestens drei Mandate erreichen – das würde Klubstärke, einen Stadtratsposten und besseren Zugang zu allen Informationen bedeuten.