Auf einmal sind sie da. Sie dringen in die Stadt ein, tauchen auf, setzen Kunst – und verschwinden wieder. MOLLNER & SCHORSCH eignen sich mit ihren Projekten ohne Vorwarnung den öffentlichen Raum an – und wollen auf diese Weise auch Leute mit Kunst konfrontieren, die selten in ein Museum oder andere für Kunst vorgesehene Räume gehen.
„Wir finden, dass öffentliche Räume nicht immer so gestaltet sind, dass sie schön und ansprechend sind oder zum Verweilen anregen. Andererseits ist der öffentliche Raum gerade der Ort, wo Integration stattfinden könnte,“ sagt Gerda Schorsch. Im Rahmen ihrer Projekte wollen MOLLNER & SCHORSCH auch Akzente setzen, die aus der Situation, aus den Bedürfnissen der vorbeigehenden Menschen entstehen. Akzente, die nicht in einer einsamen Politiker-Schreibstube gesetzt werden können. Denn es sind die Menschen im öffentlichen Raum, die am besten wissen, was sie hier wollen. Zuletzt tauchten MOLLNER & SCHORSCH am 1. Mai beim Heldentor in Wien auf und zogen die Blicke mit spektakulären tänzerischen und sportlichen Aktivitäten auf sich.
„Uns interessieren die Reaktionen der aus ihrem Alltag gerissenen Passanten und Passantinnen. Alte, Junge, Kinder, Familien, Migranten, Touristen – wie reagieren sie, wenn sie plötzlich mit Kunst konfrontiert werden, mit nicht Alltäglichem?“ sagt Gerda Schorsch. Manchmal, wenn auch selten, wird auch eine geballte Ladung an Aggression spürbar. Denn es macht einen Unterschied, ob die Kunstaktionen in einem Park, an einem touristischen Ort oder in einer belebten Einkaufsstraße stattfinden. Die ersten derartigen Performances fanden in Wien statt, das Duo MOLLNER & SCHORSCH will allerdings schon bald auch in anderen Städten auftauchen, Diskussionen anregen – und wieder verschwinden.
Fix ist bereits, dass MOLLNER & SCHORSCH im November bei der Art Week Vienna mit ihrem Projekt dabei sein werden.