Emotional aufgeladene Diskussionsveranstaltung zum Thema Fluglärm in Wien-Liesing.
Flughafen-Vorstand Julian Jäger stand auf Einladung der Tageszeitung Kurier Vertretern von Anti‑3.Piste-Initiativen Rede und Antwort. Die meisten Fragen blieben jedoch offen. Der Flughafen pocht bei der 3. Piste weiter auf die „wirtschaftliche Notwendigkeit“ (Mehr Umsteige-Möglichkeiten!) und auf die Arbeitsplätze. Die Bürgerinitiativen bezweifeln alle Aussagen, klagen über Lärm-Schäden und drohende Entwertung ihrer Grundstücke. Ein Anrainer meint etwa: „Ich bin einmal bei Scharndorf spazieren gegangen. Im Minutentakt brausten da die Flieger drüber. Was ich aber nicht verstehe: Da sind 20 alte Häuser. Gut, die waren immer schon da. Aber wie konnte die Politik es zulassen, dass da mindestens 80 Neubauten sind? Man weiß doch, was dort abgeht.“
Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Universität Wien ließ mit einer geharnischten Kritik an der so genannten Umweltverträglichkeitsprüfung, deren (positiver) Bescheid in erster Instanz derzeit vorliegt, aufhorchen: „Das Kraftwerk Hainburg wäre bei der heutigen UVP locker durchgegangen. Es ist 1984 nur am Protest der Leute vor Ort gescheitert. Im UVP-Bescheid zur 3. Piste wurden alle Einwendungen der Betroffenen ignoriert, auch der Medizin-Universität. Die UVP ist kein Bürgerbeteiligungsverfahren!“
Fazit der Betroffenen aus den verschiedenen Initiativen: „Wir müssen uns besser organisieren. Wenn wir so viele Leute hätten, die gegen den Fluglärm auftreten wie gegen die Hundstrümmerl, dann würde es anders ausschauen!“