Zwei Literatur-Wettbewerbe fr jugendliche Autoren sind derzeit Thema in der Stadt: Beim „art.experience“-Festival in der Halle B konnten junge Leute Kurzgeschichten zu einem freien Thema einreichen. Ebenso veranstalten die Grnen auch heuer wieder ihren „Blattgold“-Wettbewerb fr AutorInnen bis 25. In beiden Jurys sitzt der bekannte Badener Literaturprofessor Herbert Frst, der sich ber die hufig beobachtete derbe Sprache junger Menschen und eine zunehmende Freude an „Gedankenspielen mit grauslicher Gewalt“ Sorgen macht.
Herbert Frst: „Ich sehe in den letzten 15 Jahren eine Verrohung im Umgang mit Sprache, nicht nur manchen eingereichten Texten, sondern auch in der gesprochenen Sprache im Alltag.“
Wie geht er damit um? „Ich bleibe gelassen, sehe das als Trend, der wieder vergehen wird. Manchmal, wenn es ntig erscheint, spreche ich mit den Verfassern der Texte. Insgesamt erschrecke ich aber ungleich mehr ber die zunehmende Gewalt in der Welt.“
Als Organisator im „Blattgold-Wettbewerb“ im Rahmen des Literaturherbstes der Grnen sieht Frst noch ein weiteres Problem. „Wir berlegen, ob wir den Wettbewerb weiter durchfhren. Denn wir bekommen nicht selten auch Texte, die mit wenig Sorgfalt verfasst und unredigiert eingereicht wurden. So eine Entwicklung wollen wir nicht frdern.
Wie dem entgegengewirkt werden kann? „Ich glaube, in einer Zeit digitaler Kommunikation muss der Deutsch-Unterricht das Schreiben wieder als Gewinn erfahrbar und attraktiv machen, etwa mit dem Ausblick: Jeder geschriebene Satz ist mehr Klarheit im Kopf.“
Stellt die zunehmende Gewalt in den jungen Texten letztlich auch die Veranstalter von Literaturwettbewerben vor ein Problem? Wenn ein problematischer Text vorliegt, haben wir in der Jury pdagogisch geschulte Personen, die wissen, wie damit umzugehen ist, sagt Mitveranstalterin von „Zeilen.Lauf“ und Obfrau des Politikforums Baden, Katharina Sunk.
Dieser Artikel erschien auch auf www.meinbezirk.at