Es ist Samstag, 10 Uhr. Im Fernsehen luft Australian Open mit meinem Liebling Andy Murray. Ich mchte aber heute Vormittag noch zwei Dinge erledigen: erstens einen kleinen Staubsauger kaufen und zweitens Ngel, um ein neues schweres Bild aufzuhngen. Und das alles mglichst, bevor dieses Match zu Ende ist.
10.05 Uhr: Per Auto gehts zu Elektro Landauer. Ich mchte den kleinsten Staubsauger im Geschft, kaufe einen um ca 90 Euro der deutsch-schweizer Marke Thomas. Sicher, das ist teurer als manch andere, die ich vorher im Internet gesehen habe. Aber ich spare unglaublich viel Zeit und Autokilometer. Das verhasste Auspacken erspare ich mir auerdem, den Karton samt Plastikhlle lasse ich im Geschft. Roswitha Landauer trgt mir den Staubsauger bis zum Auto. Ich frage sie, wo in Bad Vslau ich Ngel zum Bilderaufhngen bekommen kann. Sie ruft Iris Kracher an, die soeben ihr Rahmen-Geschft neben der Buchhandlung Kuli erffnet hat.
10.30 Uhr: Iris Kracher erwartet mich schon, ich parke mein Auto am Parkplatz vorm Prokop. Iris Kracher ist von der Farbenhandlung in der Hochstrae hierher bersiedelt und bietet jetzt auch Bilderrahmungen an. Ich bin mir unschlssig, wie ich mein Bild aufhngen werde. Auf Ngel oder am Draht hngend? Frau Kracher verkauft mir eine Rolle Perlonschnur und kleine Ngelchen mit Aufhngevorrichtung. Ich bin unsicher, ob es das richtige ist. Es macht aber nur 7 Euro aus, also „schlage ich zu“.
10.45 Uhr: Gleich neben dem neuen Rahmengeschft ist eine nderungsschneiderei. Da fllt mir ein – ich habe ja meine Jean mit dem Loch im Kofferraum. Die knnte ich ja gleich abgeben… Gesagt, getan. Der freundliche Inhaber sagt mir, dass er das gleich flicken wird, in zwei Stunden knnte ich die Jean abholen, das mache er noch schnell vorm Urlaub.
10.50 Uhr: Ich hole noch ein bestelltes Bettlaken vom Waldviertel Frottiershop ab, das dort schon eine Woche fr mich bereit liegt. sterreichische Top-Textilqualitt der Firma Herka. Ich bin sehr happy ber dieses Geschft. Das Leintuch mit spezieller Gre kostet 39 Euro. Ich will mit einem Hunderter zahlen. Der junge Mann kann mir aber nicht herausgeben, eine Bankomatkassa gibt es nicht. Die Geschftsnachbarin wechselt den Hunderter und alles ist gut.
Beim Zurckgehen zum Auto muss ich die Hochstrae queren. Ich warte auf das grne Licht. Ziemlich lange. Gegenber zwei Frauen, die mich durch Zurufen ersuchen, noch einmal auf den Druckknopf zu drcken. „Wir haben schon zweimal gedrckt, es wird nicht Grn fr Fugnger“, sind die beiden Frauen verrgert. Was ich verstehe. Das lange Warten, wenn eigentlich gerade kaum Autoverkehr ist, ist fr Fugnger eine Barriere. Noch dazu hat man das Gefhl, dass die Druckknopfampel nur zu „Staffage“ dient.
Mit dem Auto geht es heimwrts. Ich bleibe noch kurz beim Fleischhauer Karl Ivankovits in der Hochstrae stehen, den Wochenendbedarf an Lebensmitteln decken. Brot und Wurst. „Jetzt neu: Vslauer Wrstel“ wird geworben. Was ist das? Eine Eigenkreation von Inhaber Karl Ivankovits, die es nur hier gibt – eine Mischung aus Frankfurter und Debreciner. Das gute Bauernbrot wird mir bereitwillig gleich in Scheiben geschnitten, tolle Alternative zum verpackten Schnittbrot in Supermrkten. Ich habe das Gefhl, das Leben kann so einfach sein. 13 Euro kostet mein Einkauf.
11.20 Uhr: Wieder daheim. Das Tennismatch im Fernsehen ist noch nicht zu Ende. Ich habe das Gefhl, sehr effizient und zeitsparend eingekauft zu haben und bin keineswegs genervt oder erledigt. Nach dem Matchball versuche ich noch, das Bild aufzuhngen, was mir aber mit dem eingekauften Material nicht gelingt.
12.15 Uhr: Ich muss noch schnell irgendwo richtige Ngel fr mein Bild herbekommen, ich will dieses Wochenende das Bild aufhngen, unter der Woche habe ich oft so wenig Zeit. Ich zermartere mir das Hirn. Dann fllt mir ein – es gibt da ja noch das Lagerhaus, der Baumax in Baden ist ja schon lange zu. Das Lagerhaus ist zwar nicht mehr im Zentrum, sondern bei der A2-Auffahrt Kottingbrunn. Aber immerhin muss ich nicht viele Kilometer fahren und ich verbinde diesen Weg mit dem Abholen meiner geflickten Jean. Im Hinterkopf habe ich Sorge: Lagerhuser sperren doch samstags um 12 Uhr zu? Finde ich eigentlich eh richtig, aber ich will JETZT meine „richtigen Ngel“. Die ich dort auch finde. Denn „als einziges Lagerhaus haben wir samstags bis 17 Uhr offen, und das eh schon seit fnf Jahren, aber es hat sich noch immer nicht recht herumgesprochen“, sagt mir die Kassierin. Ich kaufe die Ngel und kleine Batterien um 7 Euro.
12.35 Uhr: Meine Jean ist geflickt, 5 Euro, und basta.
Daheim schlage ich die Ngel in die Wand, das Bild hngt, der Nachmittag in Ruhe kann beginnen. Summa summarum habe ich heute Vormittag 160 Euro ausgegeben und alles, was ich wollte, erledigt. In Bad Vslau. Innerhalb von zweieinhalb Stunden. Und Andy Murray ist eine Runde weiter. Es schneit.
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